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Das Immobilienlexikon

A

AfA: Absetzung für Gebäudeabnutzung

Der Begriff AfA steht kurz für "Absetzung für Abnutzung" und spielt eine wesentliche Rolle in der steuerlichen Bewertung von Immobilien. Dieses Konzept ermöglicht es Eigentümern, den Wertverlust ihrer Gebäude und baulichen Strukturen über deren Lebensdauer hinweg steuerlich geltend zu machen. Ziel ist es, die Kosten für Anschaffung oder Errichtung der Immobilie über die Jahre verteilt abzuschreiben.

Verschiedene AfA-Methoden für Immobilien:

Lineare AfA:

  • Für Wohnimmobilien: Jährlich 2% der Anschaffungs- oder Baukosten, basierend auf einer angenommenen Lebensdauer von 50 Jahren.

  • Für Gewerbeimmobilien: Jährlich 3%, bei einer angesetzten Nutzungsdauer von 33,33 Jahren.

Zusätzliche Abschreibungsmöglichkeiten:

  • In bestimmten Fällen, wie bei energetischen Modernisierungen oder bei Immobilien unter Denkmalschutz, können Eigentümer von weiteren Abschreibungsmöglichkeiten profitieren.

Annuitätendarlehen für Immobilienfinanzierung

Das Annuitätendarlehen stellt eine beliebte Finanzierungsform im Immobilienbereich dar, bei der die monatliche Belastung durch die Darlehensrückzahlung über die gesamte Laufzeit hinweg unverändert bleibt. Diese Konstanz wird durch eine Kombination aus Zins- und Tilgungszahlungen erreicht.

Eigenschaften:

  • Konstante Monatsraten: Die Höhe der monatlichen Rückzahlung ändert sich während der gesamten Laufzeit des Darlehens nicht.

  • Zusammensetzung der Rate: Jede Zahlung umfasst sowohl einen Zins- als auch einen Tilgungsteil.

  • Veränderlicher Zins- und Tilgungsanteil: Während der Zinsanteil mit der Zeit abnimmt, da er auf den jeweils verbleibenden Darlehensbetrag berechnet wird, erhöht sich der Tilgungsanteil entsprechend, sodass mehr von der monatlichen Rate für die Rückzahlung des Darlehens eingesetzt wird.

Anschlussfinanzierung im Immobilienbereich

Die Anschlussfinanzierung bezeichnet die Aufnahme eines neuen Kredits zur Ablösung der Restschuld eines bestehenden Immobiliendarlehens, wenn die erste Zinsbindungsperiode ausläuft. Dieser Schritt ist oftmals notwendig, da die Erstfinanzierung meist nicht die gesamte Laufzeit des Darlehens umfasst.

Verschiedene Optionen der Anschlussfinanzierung:

  • Prolongation: Hierbei wird der laufende Darlehensvertrag bei der bisherigen Bank mit angepassten Zinskonditionen verlängert.

  • Umschuldung: Diese Option beinhaltet den Wechsel zu einem anderen Finanzinstitut, das die verbleibende Schuld übernimmt und unter Umständen günstigere Konditionen bietet.

  • Forward-Darlehen: Eine besondere Form der Anschlussfinanzierung, die es Kreditnehmern ermöglicht, sich günstige Zinsen für einen in der Zukunft liegenden Zeitpunkt, bis zu fünf Jahre im Voraus, zu sichern.

Die Wahl der passenden Anschlussfinanzierung eröffnet die Möglichkeit, von den aktuellen Zinsentwicklungen am Markt zu profitieren und gegebenenfalls durch einen Wechsel des Kreditgebers finanzielle Vorteile zu erzielen.

Auflassungsvormerkung im Immobilienkaufprozess

Die Auflassungsvormerkung ist ein unverzichtbares Instrument im Rahmen des Immobilienerwerbs, das dem Käufer die Gewissheit bietet, dass die Immobilie bis zur endgültigen Eigentumseintragung im Grundbuch nicht anderweitig verkauft oder mit Rechten Dritter belastet wird. Diese rechtliche Vorkehrung dient der Absicherung des Käufers und gewährleistet, dass der Verkäufer das Objekt nicht ohne dessen Zustimmung veräußern oder als Sicherheit verwenden kann.

Charakteristika der Auflassungsvormerkung:

  • Schutzmechanismus: Sicherstellt, dass der Käuferanspruch auf die Übertragung des Eigentums gewahrt bleibt und schützt vor unerwünschten Belastungen oder Veräußerungen.

  • Sichtbarkeit im Grundbuch: Die Vormerkung wird offiziell im Grundbuch eingetragen und ist somit für alle einsehbar.

  • Rechtssicherheit: Verhindert, dass der Verkäufer das Grundstück nach Eintragung der Vormerkung anderweitig nutzen oder veräußern kann.

Ablauf:

  • Abschluss eines notariellen Kaufvertrags: Käufer und Verkäufer vereinbaren den Kauf des Grundstücks notariell.

  • Beantragung der Eintragung: Der Notar veranlasst die Eintragung der Auflassungsvormerkung im Grundbuch.

  • Vollzug der Eigentumsübertragung: Nach Erfüllung aller Bedingungen, wie beispielsweise der Bezahlung des Kaufpreises, wird die Auflassung im Grundbuch durchgeführt und der Käufer offiziell als neuer Eigentümer eingetragen.

B

Baubeschreibung

Die Baubeschreibung ist ein umfassendes Dokument, das die spezifischen technischen Eigenschaften und baulichen Details eines Bauvorhabens detailliert darlegt. In diesem Dokument werden die verwendeten Baumaterialien, die Konstruktionsmethoden, die Ausstattungsmerkmale sowie die Qualität und der Leistungsumfang der Bauarbeiten genau festgehalten. Diese Beschreibung dient als wesentliche Grundlage für die Erstellung von Verträgen, die Planung der Finanzierung und die abschließende Bauabnahme.

Baufinanzierung

Für die Realisierung eines Immobilienvorhabens, sei es durch Bau oder Kauf, greifen viele Bauherren und Immobilieninteressenten auf finanzielle Unterstützung zurück. Diese kann in Form eines speziellen Bau- oder Immobilienkredits erfolgen, wobei nicht nur traditionelle Banken, sondern auch Bausparkassen, Versicherungsgesellschaften oder staatliche Förderbanken als potenzielle Geldgeber in Frage kommen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, das erforderliche Kapital durch private Darlehensvereinbarungen, eventuell auch mit Sicherungsübereignung, von Freunden oder Familienmitgliedern zu erhalten.

Typische Anwendungsfälle für eine Baufinanzierung sind:

  • Erwerb eines Baugrundstücks

  • Ankauf eines Hauses

  • Kauf einer Eigentumswohnung

  • Errichtung eines Mehrfamilien- oder Einfamilienhauses

Baugesetzbuch (BauGB)

Das Baugesetzbuch (BauGB) bildet das Herzstück des deutschen Bauplanungsrechts und umfasst wesentliche Vorschriften zur Nutzung und Bebauung von Grundstücken sowie zur Stadt- und Raumplanung. Es zielt darauf ab, eine geordnete und nachhaltige Entwicklung von Gemeinden und Städten zu fördern und dabei sowohl private als auch öffentliche Interessen in Einklang zu bringen.

Kernbereiche des BauGB:

Bauleitplanung:

  • Flächennutzungsplan: Dient als Leitfaden für die zukünftige Nutzung aller Flächen innerhalb einer Gemeinde, wie Wohngebiete, Gewerbeflächen oder Grünzonen.

  • Bebauungsplan: Definiert detailliert, wie und in welcher Form einzelne Grundstücke bebaut und genutzt werden dürfen.

Bodenordnung:

  • Umlegungsverfahren: Ziel ist die Neuordnung von Grundstücken, um eine effizientere Nutzung und bessere Erschließung zu ermöglichen.

  • Enteignung: Legt fest, unter welchen Bedingungen staatliche Eingriffe in das Eigentum möglich sind und wie die Entschädigung zu erfolgen hat.

Baugenehmigungsverfahren:

  • Enthält Richtlinien zur Erteilung von Baugenehmigungen und definiert die Anforderungen, die Bauvorhaben erfüllen müssen.

Städtebauliche Verträge:

  • Ermöglichen Absprachen zwischen Gemeinden und Investoren bezüglich der Durchführung städtebaulicher Projekte.

Integration von Umwelt- und Sozialaspekten:

  • Fördert die Berücksichtigung von Umweltschutz und sozialen Belangen in der Bauplanung.

Das BauGB sorgt für eine strukturierte und zukunftsorientierte Nutzung von Grund und Boden, wobei es stets das Ziel verfolgt, die Bedürfnisse der Bevölkerung mit den Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung in Einklang zu bringen.

Baulastenverzeichnis

Das Baulastenverzeichnis spielt eine wichtige Rolle im Baurecht, indem es Auskunft über spezifische öffentlich-rechtliche Verpflichtungen gibt, die Grundstückseigentümer gegenüber der Baubehörde eingegangen sind. Diese Verpflichtungen, die über die allgemeinen gesetzlichen Bauvorschriften hinausgehen, haben direkten Einfluss auf die Nutzung und Bebauung des betreffenden Grundstücks. Ziel dieser Regelungen ist es, die öffentliche Planung und Sicherheit zu unterstützen und zu gewährleisten.

Kerninhalte des Baulastenverzeichnisses:

Das Baulastenverzeichnis dokumentiert, welche Handlungen, Unterlassungen oder Duldungen dem Eigentümer eines Grundstücks auferlegt sind. Diese Baulasten sind rechtlich bindend und müssen von den Eigentümern beachtet werden.

Typische Beispiele für Baulasten:

  • Zuwegungsbaulast: Diese Baulast sichert das Recht, ein Grundstück über ein anderes zu erreichen und zu betreten, was insbesondere bei Grundstücken ohne direkten Zugang zu öffentlichen Wegen oder Straßen relevant ist.

  • Abstandsflächenbaulast: Durch diese Baulast kann ein Grundstückseigentümer darauf verzichten, die gesetzlich vorgeschriebenen Abstandsflächen auf seinem Grundstück einzuhalten, wenn dies zugunsten eines benachbarten Grundstücks geschieht.

  • Stellplatzbaulast: Diese Verpflichtung erfordert, dass der Eigentümer Stellplätze für Fahrzeuge auf einem anderen Grundstück bereitstellt, was häufig in dicht bebauten Gebieten oder bei beschränkten Platzverhältnissen auf dem eigenen Grundstück der Fall ist.

Das Baulastenverzeichnis ist öffentlich einsehbar und bietet potenziellen Käufern, Bauherren und Planern wichtige Informationen über bestehende Verpflichtungen, die die Nutzungsmöglichkeiten eines Grundstücks beeinflussen können.

Bauträger

Ein Bauträger spielt eine zentrale Rolle in der Immobilienbranche, indem er die Entwicklung von Bauprojekten von der ersten Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe an den Käufer oder Mieter steuert. Dies umfasst eine Vielzahl von Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die weit über den eigentlichen Bau hinausgehen.

Kernfunktionen eines Bauträgers:

  • Grundstückserwerb: Der erste Schritt eines Bauträgers besteht darin, geeignete Grundstücke zu identifizieren und zu erwerben, auf denen das Bauprojekt realisiert werden soll.

  • Planung und Entwicklung: Nach dem Erwerb des Grundstücks folgt die Planungsphase, in der das Bauprojekt in Zusammenarbeit mit Architekten, Ingenieuren und weiteren Fachleuten entwickelt wird. Dabei werden sowohl die baurechtlichen Vorgaben als auch die Bedürfnisse und Wünsche der zukünftigen Nutzer berücksichtigt.

  • Finanzierung: Bauträger kümmern sich um die Finanzierung des gesamten Projekts. Dies beinhaltet die Beschaffung der notwendigen Mittel entweder aus eigenen Ressourcen oder durch die Aufnahme von Krediten.

  • Bauausführung: Die Umsetzung des Bauprojekts erfolgt in der Regel nicht direkt durch den Bauträger, sondern durch beauftragte Bauunternehmen. Der Bauträger überwacht jedoch den Baufortschritt und stellt sicher, dass die Bauarbeiten gemäß den Planungen und Qualitätsstandards durchgeführt werden.

  • Vermarktung und Verkauf: Parallel zur Bauphase beginnt die Vermarktung der Immobilien. Der Bauträger entwickelt Marketingstrategien und verkauft oder vermietet die Objekte an Endnutzer.

  • Übergabe: Nach Fertigstellung des Projekts erfolgt die Übergabe der Immobilien an die neuen Eigentümer oder Mieter. Dabei stellt der Bauträger sicher, dass alle vereinbarten Leistungen erbracht wurden und die Immobilien den erwarteten Standards entsprechen.

Bauträger tragen somit ein hohes Maß an Verantwortung und Risiko, da sie das gesamte Bauprojekt finanziell und organisatorisch leiten. Ihr Erfolg hängt von der sorgfältigen Planung, effizienten Ausführung und erfolgreichen Vermarktung der Immobilien ab.

Bauvoranfrage

Bauvoranfrage

Eine Bauvoranfrage, offiziell als „Antrag auf Bauvorbescheid“ bezeichnet, stellt einen vorbereitenden Schritt im Bauprozess dar. Sie dient dazu, bei der zuständigen Baubehörde zu erfragen, ob ein geplantes Bauvorhaben grundsätzlich mit den geltenden baurechtlichen Vorschriften übereinstimmt und ob es in der geplanten Form realisiert werden kann.

Zweck und Nutzen der Bauvoranfrage:

  • Rechtliche Klarheit: Die Bauvoranfrage ermöglicht es, frühzeitig zu klären, ob das Bauvorhaben den baurechtlichen Bestimmungen entspricht. Dies umfasst unter anderem die Überprüfung von Bebauungsplänen, Abstandsflächen, Höhenbeschränkungen und anderen relevanten Vorschriften.

  • Planungssicherheit: Durch den Bauvorbescheid erhalten Bauherren und Investoren eine gewisse Sicherheit für ihre Planung. Sie können somit besser abschätzen, ob und in welchem Rahmen ihr Vorhaben umsetzbar ist, bevor sie umfangreiche Investitionen in die weitere Planung oder den Kauf von Grundstücken tätigen.

  • Zeit- und Kostenersparnis: Die frühzeitige Klärung baurechtlicher Fragen kann dazu beitragen, Zeit und Kosten zu sparen, indem mögliche Hindernisse und Anpassungsbedarf bereits im Vorfeld identifiziert werden.

Inhalt und Umfang einer Bauvoranfrage:

Bei der Einreichung einer Bauvoranfrage sind in der Regel detaillierte Informationen zum geplanten Bauvorhaben erforderlich. Dazu gehören unter anderem Angaben zum Grundstück, zu den geplanten Bauwerken sowie zu deren Nutzung. Je nach Komplexität des Vorhabens können auch erste Entwurfspläne oder Skizzen gefordert sein.

Antwort der Baubehörde - der Bauvorbescheid:

Auf Basis der eingereichten Unterlagen erteilt die Baubehörde einen Bauvorbescheid. Dieser gibt Aufschluss darüber, ob und unter welchen Bedingungen das Bauvorhaben realisierbar ist. Der Bauvorbescheid ist für einen bestimmten Zeitraum gültig und bietet somit eine verlässliche Grundlage für die weitere Planung.

Zusammenfassend ist die Bauvoranfrage ein essentielles Instrument, um vor der Einreichung eines Bauantrags oder dem Kauf eines Grundstücks Rechtssicherheit zu erlangen und die Realisierbarkeit eines Bauvorhabens zu prüfen.

Bebauungsplan

Der Bebauungsplan (B-Plan) ist ein rechtlich bindender Plan, der von Gemeinden erstellt wird, um die Nutzung von Grundstücken in einem bestimmten Bereich zu regeln. Er gibt vor, wie Grundstücke bebaut und genutzt werden dürfen, inklusive:

  • Art der Nutzung (z.B. Wohn- oder Gewerbegebiet),

  • Maß der Bebauung (z.B. wie hoch oder wie dicht gebaut werden darf),

  • Bauweise (offen oder geschlossen),

  • Positionierung der Bebauung auf dem Grundstück (Baufenster),

  • Grün- und Freiflächen,

  • Verkehrsflächen.

Der B-Plan sorgt für Planungssicherheit bei Bauvorhaben und dient der geordneten städtebaulichen Entwicklung.

Beleihungsgrenze

Die Beleihungsgrenze bestimmt den maximalen Darlehensbetrag, den ein Kreditgeber gegen den Wert einer Immobilie oder eines Grundstücks vergibt. In Deutschland bewegt sich dieser Wert meist zwischen 60 % und 80 % des Beleihungswerts der Immobilie. Diese Grenze dient dazu, das Risiko für den Kreditgeber zu begrenzen.

Besitzübergang

Der Besitzübergang markiert den Zeitpunkt, zu dem die Rechte und Pflichten bezüglich einer Immobilie vom Verkäufer auf den Käufer übergehen. Dies geschieht in der Regel nach vollständiger Bezahlung des Kaufpreises. Ab diesem Moment kann der neue Eigentümer die Immobilie nutzen und trägt alle damit verbundenen Nutzen und Lasten, wie in § 446 BGB festgelegt. Der genaue Termin für den Besitzübergang wird oft im Kaufvertrag vereinbart.

Beurkundung

Die Beurkundung ist ein notarieller Akt, bei dem ein Immobilienkaufvertrag offiziell beglaubigt wird, um ihn rechtsverbindlich zu machen. Dieser Schritt gewährleistet die Rechtmäßigkeit des Vertrags und bietet rechtliche Sicherheit für Käufer und Verkäufer.

Bewertung

Die Bewertung ist der Prozess der Ermittlung des Marktwertes einer Immobilie, basierend auf Faktoren wie Lage, Zustand, Größe und Nutzungsmöglichkeiten. Sie ist entscheidend für Transaktionen, Finanzierung, Besteuerung und Versicherung von Immobilien.

Bieterverfahren

Das Bieterverfahren ist ein Verkaufsprozess für Immobilien, bei dem statt eines festen Kaufpreises, Käufer aufgefordert werden, Angebote zu machen, oft ab einer Mindestsumme. Der Verkäufer wählt dann das beste oder geeignetste Angebot aus. Dieses Verfahren kann helfen, den Marktwert zu bestimmen und eventuell einen höheren Preis zu erzielen.

Bodenrichtwert

Der Bodenrichtwert gibt den durchschnittlichen Wert pro Quadratmeter für unbebautes Land in einem spezifischen Gebiet an. Er wird regelmäßig von Gutachterausschüssen erfasst und dient als Orientierungshilfe für den Wert von Grundstücken.

C

Courtage

Die Courtage ist die Provision für Immobilienmakler, die bei erfolgreicher Vermittlung einer Immobilie fällig wird. Je nach Vereinbarung und regionaler Gepflogenheit kann sie vom Verkäufer (Innenprovision), vom Käufer (Außenprovision) oder von beiden (geteilte Außenprovision) gezahlt werden.

D

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine EU-Verordnung, die seit dem 25. Mai 2018 den Schutz personenbezogener Daten innerhalb der EU regelt. Sie zielt darauf ab, die Verarbeitung solcher Daten sicher und transparent zu gestalten und die Datenschutzrechte der Einzelpersonen zu stärken.

Denkmalschutz

Der Denkmalschutz dient dem Erhalt von Immobilien mit besonderer historischer, kultureller oder architektonischer Bedeutung, um sie vor Veränderungen oder Abbrüchen zu schützen, die ihren Wert mindern könnten.

Arten des Denkmalschutzes:

  1. Einzeldenkmale: Einzelstehende Gebäude oder Bauwerke mit besonderer Bedeutung, wie historische Wohnhäuser oder Schlösser.

  2. Ensembledenkmale: Gruppen von Gebäuden oder ganze Stadtviertel von historischer oder ästhetischer Bedeutung, bei denen das Zusammenspiel und der historische Kontext im Vordergrund stehen.

E

Eigenkapital

Eigenkapital bezeichnet die finanziellen Mittel, die ein Käufer oder Investor selbst in den Kauf oder die Finanzierung einer Immobilie einbringt, etwa aus Ersparnissen oder Eigenmitteln.

Bedeutung:

  • Finanzierung: Ein höheres Eigenkapital verringert den Bedarf an Fremdkapital und somit die Kreditsumme.

  • Kreditwürdigkeit: Ein größerer Eigenkapitalanteil kann die Kreditwürdigkeit verbessern und die Chancen auf eine günstige Finanzierung erhöhen.

  • Risikominimierung: Mehr Eigenkapital kann das finanzielle Risiko bei Marktschwankungen senken und bietet mehr Sicherheit bei Wertverlusten oder finanziellen Engpässen.

Energetische Sanierung

Eine energetische Sanierung zielt darauf ab, die Energieeffizienz eines Gebäudes zu verbessern, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energieversorgung effizienter zu gestalten. Zu den Maßnahmen gehören:

  • Dämmung: Verbesserung der Isolierung von Wänden, Dächern und Böden.

  • Fenster und Türen: Austausch oder Nachrüstung für verbesserte Isolierung.

  • Heizsystem: Modernisierung zu energieeffizienteren Technologien.

  • Lüftung: Einbau von Systemen mit Wärmerückgewinnung.

Energieausweis

Der Energieausweis dokumentiert die Energieeffizienz eines Gebäudes und umfasst Informationen wie:

  • Energieverbrauch: Durchschnittlicher Verbrauch pro Quadratmeter pro Jahr in kWh.

  • Energiebedarf: Theoretischer Energiebedarf für den typischen Betrieb des Gebäudes.

  • Gebäudebeschreibung: Baujahr, Heizsystem, Dämmung.

  • Energieeffizienzklasse: Bewertung von A+ (sehr effizient) bis H (weniger effizient).

Es gibt zwei Arten von Energieausweisen:

  1. Bedarfsausweis: Berechnet den Energiebedarf basierend auf Gebäude- und Heizungseigenschaften.

  2. Verbrauchsausweis: Bestimmt den Energiebedarf anhand tatsächlicher Verbrauchsdaten der letzten Jahre.

Ein Energieausweis ist bei Verkauf oder Vermietung einer Immobilie notwendig und dient der Bewertung und Identifizierung von Energieeinsparpotentialen.

F

Flurkarte

Die Flurkarte, auch bekannt als Liegenschaftskarte, ist eine präzise Darstellung der Grundstücke in einem bestimmten Bereich. Sie liefert essenzielle Daten wie:

  • Grundstücksgrenzen: Zeigt die Konturen und Nummern der Flurstücke.

  • Weg- und Wasserflächen: Verzeichnet Straßen, Wege und Gewässer.

  • Gebäude: Stellt bestehende Bauten dar.

Einsatzgebiete der Flurkarte umfassen Grundstückskauf, Bauplanung, Verwaltung und die Beilegung von Streitigkeiten. Sie wird von Vermessungsämtern erstellt und regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht.

G

Grunddienstbarkeit

Eine Grunddienstbarkeit ist ein im Grundbuch eingetragenes Recht, das einem Grundstückseigentümer (dem Begünstigten) die Nutzung eines anderen, dienenden Grundstücks in bestimmter Weise erlaubt.

Arten von Grunddienstbarkeiten:

  1. Wegerecht: Erlaubt das Durchqueren eines fremden Grundstücks.

  2. Leitungsrecht: Berechtigt zur Verlegung und Unterhaltung von Leitungen.

  3. Nutzungsrecht: Gewährt die Nutzung eines Teils des fremden Grundstücks für spezifische Zwecke.

Grunderwerbsteuer

Die Grunderwerbsteuer ist eine wichtige finanzielle Überlegung beim Kauf von Grundstücken oder Immobilien in Deutschland. Diese Steuer wird vom Käufer bezahlt und basiert auf dem Kaufpreis der Immobilie, wobei der genaue Prozentsatz je nach Bundesland variiert. Typischerweise bewegt sich der Steuersatz zwischen 3,5 % und 6,5 %. Als einmalige Abgabe ist die Grunderwerbsteuer innerhalb einer festgelegten Frist, meist innerhalb eines Monats nach Erhalt des Steuerbescheids, zu entrichten.

Grundriss

Ein Grundriss ist eine zweidimensionale, zeichnerische Darstellung eines Gebäudes oder einer räumlichen Struktur, die von oben betrachtet wird. Er zeigt die Anordnung von Wänden, Türen, Fenstern und anderen baulichen Elementen innerhalb eines bestimmten Ebenenabschnitts. Grundrisse sind ein wesentliches Werkzeug in der Architektur und im Bauwesen, da sie zur Planung, Visualisierung und Bewertung der Raumaufteilung sowie der Nutzungsmöglichkeiten eines Gebäudes dienen.

H

Home Staging

Home Staging ist die Kunst, Immobilien für den Verkauf oder die Vermietung so attraktiv wie möglich zu gestalten. Durch gezielte Dekoration, Möblierung und Aufräumen wird die Immobilie in ein bestmögliches Licht gerückt. Das Ziel ist, einen einladenden und neutralen Eindruck zu schaffen, der es potenziellen Käufern oder Mietern erleichtert, sich selbst und ihr Leben in dieser Immobilie vorzustellen. Durch Home Staging kann eine Immobilie schneller und oft zu einem höheren Preis verkauft oder vermietet werden.

I

Immobilienversteigerung

Bei einer Immobilienversteigerung wird eine Immobilie öffentlich zum Verkauf angeboten, wobei der Käufer durch ein Auktions- oder Gebotsverfahren bestimmt wird. Der Höchstbietende erhält den Zuschlag. Es gibt zwei Haupttypen:

  • Zwangsversteigerung: Diese Art der Versteigerung wird eingeleitet, wenn der Immobilieneigentümer seine finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen kann. Ein Gericht oder eine Behörde ordnet die Versteigerung an, um die Schulden bei den Gläubigern zu begleichen.

  • Freiwillige Versteigerung: Hier entscheidet sich der Eigentümer selbst oder durch ein Auktionshaus für die Versteigerung, oft mit dem Ziel, die Immobilie schnell und zu einem hohen Preis zu verkaufen.

Beide Versteigerungsarten bieten potenziellen Käufern die Möglichkeit, eine Immobilie zu erwerben, wobei die Prozesse und die Ausgangslage sich deutlich unterscheiden.

Instandhaltung

Instandhaltung umfasst alle Tätigkeiten, die notwendig sind, um den Zustand und die Funktionstüchtigkeit einer Immobilie zu bewahren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den Wert einer Immobilie zu erhalten, die Sicherheit und Wohnqualität zu sichern und langfristig höhere Kosten durch Vernachlässigung zu vermeiden. Die Hauptaspekte der Instandhaltung beinhalten:

  • Wartung: Regelmäßige, vorbeugende Maßnahmen, um die Funktionsfähigkeit und Sicherheit zu gewährleisten, wie beispielsweise das Reinigen von Dachrinnen und das Überprüfen von Heizungsanlagen.

  • Inspektion: Systematische Überprüfung, um Schäden oder Mängel frühzeitig zu erkennen, beispielsweise an der Fassade, den Dächern oder technischen Systemen.

  • Instandsetzung: Notwendige Reparaturen oder der Austausch beschädigter Teile, um Schäden zu beheben und die Nutzungsdauer der Immobilie zu verlängern.

  • Modernisierung: Verbesserungen, die den Wohnstandard erhöhen, den Energieverbrauch senken oder generell den Wert der Immobilie steigern.

Durch gezielte Instandhaltung lassen sich nicht nur teure Folgeschäden vermeiden, sondern auch die Attraktivität und der Marktwert der Immobilie langfristig sichern.

K

Kapitalanlage

Eine Kapitalanlage im Immobilienbereich ist eine Form der Geldanlage, bei der finanzielle Mittel in Immobilien investiert werden, mit dem Ziel, daraus finanzielle Erträge zu generieren oder einen Vermögenszuwachs zu erzielen. Diese Art der Investition kann verschiedene Formen annehmen:

  1. Kauf von Mietobjekten: Hierbei wird in Immobilien investiert, die anschließend vermietet werden. Die regelmäßigen Mieteinnahmen stellen für den Investor einen kontinuierlichen Ertrag dar. Diese Form der Kapitalanlage kann sowohl bei Wohn- als auch bei Gewerbeimmobilien erfolgen und bietet neben den Mieteinnahmen auch die Möglichkeit einer Wertsteigerung der Immobilie selbst.

  2. Kauf von Immobilien zur Wertsteigerung: Diese Strategie zielt darauf ab, Immobilien zu erwerben, die im Laufe der Zeit an Wert gewinnen, um sie später mit Gewinn zu verkaufen. Die Wertsteigerung kann durch Marktentwicklungen, durch die Lage der Immobilie oder durch gezielte Maßnahmen wie Renovierungen und Modernisierungen erfolgen.

Bei der Kapitalanlage in Immobilien sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen, wie die Lage und Zustand der Immobilie, die Marktsituation, Finanzierungskosten, Verwaltungsaufwand und steuerliche Aspekte. Zudem spielen die individuellen Ziele und die Risikobereitschaft des Investors eine wesentliche Rolle bei der Auswahl der geeigneten Investition.

Kaufnebenkosten

Beim Erwerb einer Immobilie fallen neben dem Kaufpreis zusätzliche Kosten an, die sogenannten Kaufnebenkosten. Diese setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen und können erheblich zu den Gesamtkosten des Immobilienerwerbs beitragen. Hier eine Übersicht der typischen Kaufnebenkosten:

  1. Grunderwerbsteuer: Diese Steuer variiert je nach Bundesland in Deutschland und liegt zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Sie stellt oft den größten Anteil der Nebenkosten dar.

  2. Notarkosten: Für die Beurkundung des Kaufvertrags und weitere notarielle Dienstleistungen fallen Gebühren an, die sich in der Regel auf etwa 1,0 % bis 1,5 % des Kaufpreises belaufen.

  3. Grundbuchkosten: Die Eintragung des neuen Eigentümers ins Grundbuch verursacht Kosten, die etwa 0,5 % des Kaufpreises ausmachen.

  4. Maklergebühren: Falls ein Immobilienmakler beim Kauf involviert ist, wird eine Provision fällig, die zwischen 3 % und 7 % des Kaufpreises betragen kann. Die genaue Höhe ist abhängig von der Vereinbarung und dem Bundesland.

Insgesamt können die Kaufnebenkosten somit etwa 7 % bis 15 % des Kaufpreises ausmachen. Es ist wichtig, diese zusätzlichen Kosten bei der Kalkulation des Gesamtbudgets für den Immobilienkauf zu berücksichtigen, da sie vom Käufer getragen werden müssen und einen signifikanten Anteil des benötigten Kapitals ausmachen.

L

Löschungsbewilligung

Die Löschungsbewilligung ist ein entscheidender Schritt im Prozess der Entfernung einer Grundschuld oder Hypothek aus dem Grundbuch, nachdem der zugrunde liegende Kredit vollständig zurückgezahlt wurde. Diese Bewilligung ist ein offizielles Dokument, das vom Gläubiger – in den meisten Fällen einer Bank oder einem anderen Finanzinstitut – ausgestellt wird. Es dient als Nachweis dafür, dass der Gläubiger der Löschung der Eintragung zustimmt, weil die Schuld beglichen ist.

Nach Erhalt der Löschungsbewilligung muss der Eigentümer oder ein von ihm beauftragter Notar diese beim Grundbuchamt einreichen. Das Grundbuchamt führt daraufhin die formelle Löschung der Belastung durch. Dieser Schritt ist wichtig, um das Grundstück oder die Immobilie wieder als unbelastet im Grundbuch ausweisen zu können, was die Veräußerbarkeit und den Wert der Immobilie positiv beeinflusst.

Die Kosten für die Löschung einer Grundschuld oder Hypothek im Grundbuch, einschließlich der Notar- und Grundbuchgebühren, sind in der Regel vom Eigentümer zu tragen.

M

Maklervertrag

Ein Maklervertrag bildet die rechtliche Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen einem Auftraggeber (zum Beispiel einem Immobilienverkäufer oder -käufer) und einem Immobilienmakler. Dieser Vertrag definiert die Konditionen, unter denen der Makler tätig wird, um eine Immobilie zu vermitteln. Die wesentlichen Inhalte eines solchen Vertrags umfassen:

  1. Art des Vertrags: Es gibt unterschiedliche Formen von Maklerverträgen, die sich hinsichtlich der Exklusivität und der Bindung des Auftraggebers unterscheiden. Ein einfacher Maklervertrag lässt dem Auftraggeber die Freiheit, auch andere Makler mit der Vermittlung zu beauftragen oder die Immobilie selbst zu verkaufen bzw. zu vermieten. Ein Alleinauftrag hingegen bindet den Auftraggeber an einen einzigen Makler, der exklusiv mit der Vermittlung beauftragt wird.

  2. Provision: Die Höhe der Maklergebühr sowie die genauen Bedingungen, unter denen diese fällig wird, sind zentrale Bestandteile des Vertrages. Die Provision ist in der Regel ein Prozentsatz des Verkaufspreises oder der Jahresmiete und wird meist erst bei erfolgreichem Abschluss eines Kauf- oder Mietvertrages fällig.

  3. Leistungsumfang: Hier werden die Dienstleistungen definiert, die der Makler im Rahmen der Vermittlung erbringen wird. Dazu können die Erstellung eines Exposés, die Organisation und Durchführung von Besichtigungsterminen, die Kommunikation mit Interessenten und die Verhandlungsführung gehören.

  4. Laufzeit: Die Dauer des Maklervertrags sowie die Bedingungen, unter denen er vorzeitig gekündigt werden kann, sollten klar festgelegt sein. Oft sind Maklerverträge zeitlich befristet, um beiden Parteien nach Ablauf die Möglichkeit zu geben, den Vertrag zu verlängern oder sich neu zu orientieren.

Der Maklervertrag ist ein wichtiges Dokument, das nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Makler regelt, sondern auch sicherstellt, dass der Makler für seine Bemühungen und seinen Einsatz im Erfolgsfall angemessen entlohnt wird.

Milieuschutz

Milieuschutz bezeichnet Maßnahmen in bestimmten Stadtgebieten, die darauf abzielen, die soziale Struktur der Bewohnerschaft vor Verdrängung zu schützen. Dies geschieht durch Regelungen, die teure Modernisierungen, die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen und ähnliche Veränderungen beschränken. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und die soziale Mischung in den Vierteln zu bewahren.

N

Nachlass

Nachlass bezieht sich auf die Gesamtheit aller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die eine verstorbene Person hinterlässt. Dies umfasst Immobilien, Finanzanlagen, persönliche Besitztümer sowie ausstehende Schulden und finanzielle Verpflichtungen. Die Übertragung des Nachlasses an die Erben wird durch das Erbrecht geregelt.

Es gibt zwei Hauptwege, über die der Nachlass verteilt werden kann:

  1. Testament oder Erbvertrag: Hierbei handelt es sich um von der verstorbenen Person zu Lebzeiten erstellte Dokumente, die detailliert festlegen, wie und an wen das Vermögen verteilt werden soll. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine individuelle Gestaltung der Erbfolge, die von den gesetzlichen Bestimmungen abweichen kann.

  2. Gesetzliche Erbfolge: Fehlt ein Testament oder Erbvertrag, tritt die gesetzliche Erbfolge in Kraft. Diese regelt, wer in welcher Reihenfolge erbberechtigt ist, wobei in der Regel nahe Verwandte wie Ehepartner und Kinder bevorzugt werden.

Die Abwicklung des Nachlasses erfolgt durch die Erben oder einen gerichtlich bestellten Nachlassverwalter, der für die Erfassung des Vermögens, die Begleichung von Schulden und die ordnungsgemäße Verteilung des Nachlasses an die Erben verantwortlich ist.

Notar

Ein Notar ist ein unabhängiger und unparteiischer Jurist, der für die Beurkundung und Beglaubigung von Rechtsgeschäften zuständig ist. Im Immobilienbereich spielen Notare eine zentrale Rolle, da sie für die rechtliche Sicherheit und Korrektheit bei Transaktionen sorgen. Zu ihren Hauptaufgaben gehören:

  • Beurkundung von Kaufverträgen: Der Notar erstellt den Kaufvertrag für eine Immobilie, beurkundet diesen und stellt somit dessen Rechtsverbindlichkeit sicher. Er prüft die Vertragsinhalte auf Übereinstimmung mit dem geltenden Recht und klärt die Vertragsparteien über ihre Rechte und Pflichten auf.

  • Rechtsberatung: Notare beraten Käufer und Verkäufer zu allen rechtlichen Aspekten eines Immobiliengeschäfts, einschließlich Fragen zu Grundstücksgrenzen, Belastungen und rechtlichen Verpflichtungen.

  • Grundbuchänderungen: Sie beantragen die notwendigen Eintragungen im Grundbuch, um die Eigentumsübertragung rechtlich zu vollenden. Dies umfasst auch die Eintragung von Grundschulden oder Hypotheken.

  • Sicherstellung der Zahlung: Notare überwachen die Zahlungsabwicklung des Kaufpreises, um sicherzustellen, dass die finanziellen Vereinbarungen eingehalten werden. Sie verwalten häufig auch ein Notaranderkonto, auf dem der Kaufpreis sicher hinterlegt wird, bis alle Bedingungen für die Eigentumsübertragung erfüllt sind.

  • Prüfung von Unterlagen: Zur Vorbereitung der Beurkundung prüfen Notare alle relevanten Dokumente, wie Grundbuchauszüge und Baugenehmigungen, um mögliche rechtliche Hindernisse frühzeitig zu erkennen.

  • Erstellung weiterer Verträge: Neben Kaufverträgen erstellen Notare auch andere wichtige Verträge im Immobilienbereich, darunter Miet-, Pacht- und Grundstücksteilungsverträge.

Die Rolle des Notars ist somit essentiell für die Integrität und Sicherheit von Immobilientransaktionen, da er für die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen sorgt und die Interessen aller Parteien wahrt.

O

Off-Market-Deal

Ein Off-Market-Deal ist eine Immobilientransaktion, die außerhalb des öffentlichen Marktes stattfindet, ohne öffentliche Anzeigen oder Plattformen. Diese Deals erfolgen diskret, meist über direkte Kontakte oder exklusive Netzwerke, und bieten Vorteile wie weniger Wettbewerb und mehr Diskretion. Allerdings sind sie für Käufer schwerer zugänglich und die Preisfindung kann ohne Marktvergleich herausfordernd sein.

P

Preisfindung

Die Preisfindung bei Immobilien ist der Prozess zur Ermittlung des Marktwertes einer Immobilie, essentiell für Kauf, Verkauf, Vermietung oder Finanzierung. Der Preis wird durch mehrere Faktoren beeinflusst:

  • Marktanalyse: Bewertung aktueller Preise vergleichbarer Immobilien.

  • Lage: Qualität des Standorts, einschließlich Infrastruktur und Umgebung.

  • Zustand: Bauqualität, Renovierungsbedarf und Ausstattung der Immobilie.

  • Größe und Nutzung: Fläche und Nutzungsmöglichkeiten spielen eine Rolle.

  • Rechtliche/wirtschaftliche Faktoren: Eigentumsrechte, Mietverträge und aktuelle Markttrends.

  • Gutachten: Bei Unsicherheiten kann ein professionelles Gutachten den Wert genau festlegen.

Die sorgfältige Analyse dieser Faktoren führt zu einer realistischen Preisbestimmung, die für eine erfolgreiche Immobilientransaktion entscheidend ist.

Q

Qualitätssicherung

Qualitätssicherung umfasst alle Maßnahmen zur Sicherstellung und Überprüfung der Qualität von Bauprojekten und Immobilien. Das Hauptziel ist, dass die Immobilie den vorgegebenen Standards und Anforderungen gerecht wird. Zu den Schlüsselelementen gehören:

  • Planung und Projektmanagement: Umfasst die sorgfältige Planung und Koordination aller Bauphasen.

  • Bauüberwachung: Regelmäßige Kontrollen und Inspektionen während des Bauprozesses zur Sicherstellung der Bauqualität.

  • Materialprüfung: Überprüfung der Materialien auf ihre Qualität und Eignung für den Einsatz im Bauvorhaben.

  • Fachliche Prüfung: Einbeziehung von Experten wie Architekten und Ingenieuren zur Überwachung und Beratung.

  • Dokumentation: Akribische Aufzeichnung aller durchgeführten Bau- und Qualitätsprüfungen.

  • Abnahme und Übergabe: Abschließende Inspektion der Immobilie vor der Übergabe an den Käufer oder Mieter.

Durch Qualitätssicherung werden Mängel und Fehler minimiert, die langfristige Funktionalität und Sicherheit der Immobilie sichergestellt und ihr Wert erhalten.

R

Rendite

Die Rendite ist der finanzielle Ertrag, den eine Immobilie für den Investor generiert. Es gibt verschiedene Arten der Renditeberechnung, die unterschiedliche Aspekte der Investition berücksichtigen:

  • Bruttomietrendite: Diese Kennzahl zeigt den Ertrag vor Abzug von Betriebskosten an. Sie wird berechnet durch die Formel:

    (Jahresmiete / Kaufpreis) * 100 %

    Sie gibt an, welcher Prozentsatz des Kaufpreises jährlich durch Mieteinnahmen zurückgewonnen wird.

  • Nettomietrendite: Hier werden Betriebskosten wie Verwaltung, Instandhaltung und Versicherungen berücksichtigt. Die Berechnung lautet:

    ((Jahresmiete - Betriebskosten) / Kaufpreis) * 100 %

    Diese Kennzahl zeigt den tatsächlichen Ertrag nach Abzug der laufenden Kosten.

  • Gesamtkapitalrendite: Sie bezieht alle Erträge und Kosten, einschließlich der Finanzierungskosten, mit ein:

    ((Jahresmiete - Betriebskosten - Finanzierungskosten) / Gesamtkapital) * 100 %

  • Cashflow-Rendite: Diese Rendite betrachtet den Netto-Cashflow, also die Differenz zwischen den Mieteinnahmen und allen laufenden sowie Finanzierungskosten:

    (Netto-Cashflow / Eigenkapital) * 100 %

Die Rendite ist ein zentraler Indikator für die Rentabilität einer Immobilie und ermöglicht es Investoren, verschiedene Investitionsmöglichkeiten miteinander zu vergleichen. Sie ist somit ein wesentliches Kriterium bei der Entscheidungsfindung für oder gegen einen Immobilienkauf oder -verkauf.

S

Sanierungsfahrplan

Ein Sanierungsfahrplan ist ein Planungsdokument für die umfassende Sanierung oder Modernisierung einer Immobilie, wichtig auch für die Beantragung von Fördermitteln. Er beinhaltet:

  • Bestandsaufnahme: Ermittlung des aktuellen Zustands der Immobilie.

  • Zieldefinition: Festlegen der Ziele der Sanierung.

  • Maßnahmenkatalog: Auflistung der notwendigen Sanierungsarbeiten.

  • Zeitplan: Festlegung des Zeitrahmens für die Durchführung.

  • Kostenaufstellung: Schätzung der Kosten und Darstellung der Finanzierungsmöglichkeiten.

Ein präziser Sanierungsfahrplan erleichtert die Planung, Durchführung und Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen.

Sondereigentum

Sondereigentum umfasst Teile einer Immobilie, die in einer Wohnungseigentümergemeinschaft individuell genutzt und verwaltet werden. Dazu zählen:

  • Räume der Eigentumswohnungen

  • Decken- und Wandverkleidungen innerhalb der Wohnungen

  • Fußbodenbeläge

  • Innentüren

  • Nicht tragende Innenwände

  • Sanitäre Installationen (wie Waschbecken, Toiletten)

Diese Bestandteile können vom Eigentümer individuell gestaltet und verändert werden, im Gegensatz zum Gemeinschaftseigentum, das gemeinschaftlich genutzt und verwaltet wird.

Sondernutzungsrecht

Das Sondernutzungsrecht ist ein spezielles Recht in einer Wohnungseigentümergemeinschaft, das einem Eigentümer die exklusive Nutzung bestimmter Teile des Gemeinschaftseigentums erlaubt. Dieses Recht unterscheidet sich vom Sondereigentum, da es sich nicht auf abgeschlossene Einheiten bezieht, sondern auf die Nutzung von Gemeinschaftsflächen.

Typische Beispiele für Sondernutzungsrechte sind:

  • Gartenflächen: Einem Eigentümer wird das exklusive Nutzungsrecht für einen Teil des Gemeinschaftsgartens eingeräumt.

  • Parkplätze: Ein spezifischer Stellplatz, sei es in einer Tiefgarage oder auf einem Gemeinschaftsparkplatz, wird zur alleinigen Nutzung zugewiesen.

  • Terrassen oder Balkone: Auch wenn Terrasse oder Balkon formal zum Gemeinschaftseigentum zählen, kann einem Eigentümer die exklusive Nutzung dieser Bereiche zugesprochen werden.

Das Sondernutzungsrecht ermöglicht somit eine individuelle Nutzung von Gemeinschaftsflächen, ohne dass diese aus dem Gemeinschaftseigentum herausgelöst werden müssen.

Spekulationssteuer

Die Spekulationssteuer bezieht sich auf die Besteuerung von Gewinnen aus dem Verkauf von Immobilien, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach dem Erwerb verkauft werden. Für Immobilien gilt:

  • 10-Jahres-Regel: Wenn eine Immobilie innerhalb von zehn Jahren nach dem Kauf wieder verkauft wird und dabei ein Gewinn erzielt wird, muss dieser Gewinn als Spekulationsgewinn versteuert werden.

  • Ausnahme bei Selbstnutzung: Die Spekulationssteuer entfällt, wenn die Immobilie im Verkaufsjahr sowie in den beiden unmittelbar vorangegangenen Jahren vom Eigentümer selbst genutzt wurde.

Diese Regelung soll die kurzfristige Spekulation mit Immobilien eindämmen und fördert die langfristige Investition in Wohnraum.

T

Teilungserklärung

Die Teilungserklärung ist ein rechtliches Dokument, das ein Gebäude in einzelne Eigentumseinheiten (Wohnungen) aufteilt. Sie definiert:

  • Sondereigentum: Einzelne Wohnungen oder Räume, die privat genutzt werden.

  • Gemeinschaftseigentum: Bereiche wie Treppenhaus und Dach, die von allen Eigentümern gemeinsam genutzt werden.

Zudem legt sie die Nutzungs- und Verwaltungsregeln des Gebäudes fest sowie die Rechte und Pflichten der Eigentümer.

Z

Zinsen

Zinsen stellen das Entgelt dar, das entweder für die Bereitstellung von geliehenem Kapital gezahlt oder erhalten wird. Kurz gesagt:

  • Wenn Sie Geld verleihen (z.B. durch Einlagen bei einer Bank), erhalten Sie Zinsen.

  • Wenn Sie Geld leihen (z.B. durch Aufnahme eines Kredits), müssen Sie Zinsen zahlen.

Es gibt zahlreiche Zinsarten, die je nach Kontext und Produkt variieren können, darunter:

  • Dispozins: Der Zinssatz für die Überziehung eines Girokontos.

  • Effektivzins: Ein umfassender Zinssatz, der neben dem Nominalzins auch alle weiteren Kreditkosten berücksichtigt.

  • Zinseszins: Zinsen, die auf bereits erwirtschaftete Zinsen erhoben werden, wodurch das Kapital exponentiell wächst.

Die Höhe der Zinsen wird durch verschiedene Faktoren wie Laufzeit, Kreditsumme, Marktzins und Bonität beeinflusst.

Zwangsversteigerung

Eine Zwangsversteigerung ist ein rechtliches Verfahren, das darauf abzielt, eine Immobilie gegen den Willen des Eigentümers zu verkaufen, um dessen Schulden zu begleichen. Dies wird meist dann notwendig, wenn der Eigentümer seinen finanziellen Verpflichtungen, wie Kreditrückzahlungen, nicht nachkommt.

Ablauf einer Zwangsversteigerung:

  1. Einleitung: Ein Gläubiger, oft eine Bank, beantragt bei Gericht die Zwangsversteigerung, um ausstehende Forderungen einzutreiben.

  2. Gutachten: Ein vom Gericht bestellter Gutachter bewertet die Immobilie, um den Verkehrswert festzulegen, der als Grundlage für die Versteigerung dient.

  3. Versteigerungstermin: Die Versteigerung findet öffentlich und unter gerichtlicher Aufsicht statt. Interessierte Bieter geben ihre Gebote ab.

  4. Zuschlag und Abwicklung: Der Höchstbietende erhält den Zuschlag. Mit dem Zuschlag geht das Eigentum an der Immobilie auf ihn über. Der Versteigerungserlös wird zur Schuldentilgung verwendet.

Chancen und Risiken: Zwangsversteigerungen können Käufern ermöglichen, Immobilien zu Preisen unter dem Marktwert zu erwerben. Allerdings sind solche Käufe oft mit Risiken verbunden, wie eingeschränkten Besichtigungsmöglichkeiten und fehlender Gewährleistung.